Die 3. jährliche QIMA Supply Chain Conference fand in Hongkong statt. An den beiden Konferenzsitzungen nahmen 23 Redner von führenden Marken und Nichtregierungsorganisationen teil, die ihre Erkenntnisse in interaktiven Podiumsdiskussionen, Demos und Präsentationen weitergaben.
Klicken Sie auf den Titel des jeweiligen Panels, um eine vollständige Zusammenfassung der Ergebnisse der Sitzung und Videomaterial zu erhalten.
Benötigen Sie mehr Informationen?
Indem Sie QIMA kontaktieren, erklären Sie sich mit unserer Datenschutzpolitik und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einverstanden.
Sitzung 1: Navigieren in der sich wandelnden Landschaft der globalen Lieferkette
Zum Auftakt des Tages versammelten wir Vertreter der amerikanischen Handelskammer, von Sandler, Travis und Rosenberg, Natixis und einen auf die Handelspolitik zwischen den USA und China spezialisierten Berater. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die weitreichenden Folgen der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen. Da sich viele Unternehmen aus China zurückziehen, wird die globale Beschaffungslandschaft, wie wir sie kennen, neu gestaltet.
Aufstrebende Regionen: Wachsende Schmerzen für Unternehmen, die in neue Regionen expandieren
Die Handelskriege haben die Beschaffung diversifiziert, und viele Herausforderungen entstehen, wenn sich die Unternehmen von China in die Schwellenländer verlagern. Die Vertreter von Academy International, ICTI Ethical Toy Program, ProductIP und QIMA berichteten über die Probleme, die sie in der Praxis erlebt oder beobachtet haben. Im Gegensatz zu China, das über eine hoch entwickelte Produktionsinfrastruktur verfügt, haben viele der neuen Beschaffungsländer Schwierigkeiten, die Qualitätsanforderungen angesichts der neuen Mengenanforderungen zu erfüllen. Dies hat die Unternehmen dazu veranlasst, bei der Aufnahme neuer Lieferungen und der Erfüllung der Erwartungen auf das Wesentliche zurückzukommen.
Technologie in der Lieferkette war in den letzten Jahren ein heißes Thema. Vor der Podiumsdiskussion stellte KPMG ein Blockchain-Produkt vor, das das Unternehmen mitentwickelt hat und mit dem sich die Herkunft von Reisprodukten und Wein zurückverfolgen lässt. Wie die Podiumsteilnehmer (KPMG, QIMA, Clover und Chicks) feststellten, ist die Technologie jedoch nur ein Teil des Puzzles. Eine von QIMA im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage ergab, dass nur 10 % der Befragten das Gefühl hatten, ihre Lieferkette vollständig zu kennen, was zeigt, wie weit die Branche noch von vollständiger Transparenz entfernt ist. Dennoch gibt es Hoffnung. Wie viele Podiumsteilnehmer feststellten, geht es nicht nur um die richtige Technologie, sondern auch um die richtigen Talente, die sie in jeder Phase des Prozesses einsetzen können.
Sitzung 2: Ethische und nachhaltige Beschaffung: Fortschritte und Herausforderungen
Kamingespräch: Die Gegenwart und Zukunft der Kreislaufwirtschaft in der Mode
ein Kamingespräch mit Dr. Christina Dean, Gründerin und CEO von Redress
In der Vergangenheit standen die Bedürfnisse eines Unternehmens und Nachhaltigkeit im Widerspruch zueinander, insbesondere in der Modebranche. Mit dem Aufschwung der Kreislaufwirtschaft bietet sich für die Mode jedoch die Chance, eine große Rolle zu spielen, und es scheint, dass die Marken beginnen, die geschäftlichen Vorteile der Kreislaufwirtschaft in der Mode zu verstehen. Während dieses Kamingesprächs wurde mitgeteilt, dass jedes Jahr 93 Millionen Tonnen Stoff produziert werden und 73 % davon auf einer Mülldeponie landen. Anstatt sie einfach zu verbrennen, gibt es eine große Chance, sie wieder in die Modeindustrie zu investieren und so ein nachhaltigeres Geschäftsmodell zu schaffen, das auch noch Geld spart.
Bangladesch blieb ein heißes Thema bei der Diskussion über die Gewährleistung der Arbeitssicherheit. Viele der Diskussionsteilnehmer hatten direkte Erfahrungen in oder mit Fabriken in Bangladesch (WRAP, Hasbro und QIMA) und konnten so aus erster Hand berichten, wo seit Rana Plaza Verbesserungen erzielt wurden. Obwohl es in Bangladesch Verbesserungen gegeben hat, stellte Gabriel Amouyal von QIMA fest, dass die Gebäudesicherheit in vielen Regionen immer noch ein Problem darstellt. In den letzten 6 Monaten wurden nur 40 % der geprüften Fabriken als risikoarm eingestuft. In Südostasien wurde bei 80 % der geprüften Fabriken ein mittleres bis hohes Risiko für die Arbeiter in Bezug auf die Gebäudesicherheit festgestellt. Die Podiumsdiskussion befasste sich auch mit den Menschenrechten und der sich wandelnden Problematik der Kinderarbeit. Nach Angaben von CCR CSR hat die Kinderarbeit unter 17- und 18-Jährigen zugenommen. Diese Arbeitnehmer sind zwar volljährig, werden aber oft in gefährlichen Positionen eingesetzt. Deshalb ist es wichtig, dass sie ihre Rechte kennen und dass die Unternehmen dies bei der Bekämpfung der Kinderarbeit berücksichtigen.
Zum Abschluss des Tages wurde noch einmal über Technologie gesprochen, diesmal über ihre Rolle beim Schutz von Menschenrechten in der globalen Lieferkette. Es war eine sehr lebhafte Diskussion zwischen amfori, dem Mekong Club und Workplace Options. Das Gespräch drehte sich um kleinere Unternehmen, die bei Menschenrechtsfragen weniger unter die Lupe genommen werden. Ähnlich wie in der vorangegangenen Diskussionsrunde ist die Implementierung von Technologie nur die halbe Miete. Dies gilt umso mehr, wenn es um Instrumente zum Schutz der Arbeitnehmer geht. Wenn man sicherstellt, dass die Arbeitnehmer wissen, warum die Technologie eingesetzt wird und wie die Daten verwendet werden, kann dies Vertrauen schaffen und die ordnungsgemäße Umsetzung fördern.